GEDANKEN ZUM ADVENT

Oberammergauer Schnürlkasperl. Vom Weihnachtsmarkt in Dresden an der Frauenkirche. Hängt seit Jahren an der Wand über dem Sofa. Und wenn mir mal so ist, zieh ich am Schnürl. Bewegt sich dann. Scheint weder Rücken zu haben noch Knie. So munter, so akrobatisch. Ziehst dran - und er bewegt sich.
Und komme mir so oft so vor. Fühl mich wie ein Schnürlkasperl.

Dran ziehn und setz mich in Bewegung, weil ich nicht anders kann. Weil die Schnürln mir keine Wahl lassen.
Die diversen Schnürln. Die an mir ziehen. Auch das Schnürl in mir, das da heißt: Du musst aber …
Bin der Schürlkasperl. Und fühle das Ziehen. Und gebe ihm nach, was soll ich sonst tun. 
Jetzt ist Advent. Und ich freu mich auf die Zeit. Und gelingt vielleicht, mal weniger das Ziehen zu spüren. Und die andere Schnur zu entdecken. Die, die nach oben führt. Die mich hält. Die mich trägt.
Gut, wie alle Bilder hinkt auch das von meinem Schnürlkasperl, ich weiß.
Drum sag ich’s anders. Ich freu mich auf den, der zu mir kommt als Helfer, als Beistand, als einer, der mich nicht behandelt wie eine Puppe, sondern als ein Mensch, ein geliebtes Gotteskind.

Und mich groß sein lässt.
Jesus, komm zu mir. Mein Helfer und Heiland.
Und halte mich.
Es ist Advent. 
Gott sei Dank.

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. 
Sacharja 9, 9b.
Spruch zum Ersten Advent

💒Lasst uns beten: 
In deine Hände lege ich voll Vertrauen mein Leben. *
Du hast mich erlöst, Herr, Du treuer Gott. *
In deine Hände lege ich voll Vertrauen mein Leben.*
Singt das Lob des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.*
In deine Hände legen wir voll Vertrauen unsere Welt und die Menschen.

Und bitten dich: 🙏🏻
- für die, die ihre Einsamkeit spüren in diesen Tagen, die trauern um einen lieben Menschen,
- für die, die sich sehnen nach Nähe und Güte, nach einem Lächeln und einem guten Wort, 
- für die ohne Hoffnung, für die ohne Liebe, für die ohne Glauben,
- für die, die sich gehetzt fühlen, und sich selber hetzen,
- für unsere Kinder, dass ihre Augen beginnen zu leuchten, wenn sie sich später erinnern an den Advent ihrer Kindheit,
- für Jugendliche, die ständig nur zu hören bekommen, was sie sollen oder nicht sollen,
- für Kranke an Leib und Seele,
- für Ärzte und Pflegende,
- für die, die am Ende sind, die nicht mehr können, 
- um Mitgefühl und Mitmenschlichkeit,
- für unsere Regierung, um gute, vernünftige Entscheidungen und den Blick auf das, was die Menschen brauchen,
- dass Hass und Hetze versiegen,
- um Frieden, wieder und wieder, in der Ukraine, und in all den vergessenen Konflikten,
- für unsere Kirche, für unseren Bischof, für alle, die zur Leitung berufen sind, und für unsere Gemeinden,
- für alle Pfarrerinnen und Pfarrer, und Mitarbeitenden, 

- für ...
- und für uns selbst. 

Vater unser

👐Der HERR segne dich und behüte dich. Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.
☀️
So segne dich der dreieinige Gott. + Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Einen gesegneten Advent.🕯